
Die Getränkekühlung ist auf die rechte Seite neben dem Eingang gerutscht.
Foto: Vewag; Stracke Ladenbau
Im Juni 2024 veranstaltete das Ladenbau-Unternehmen „Heinrich Stracke“ erstmals eine Sommerlotterie, bei der 20.000 Euro für einen wohltätigen Zweck und ein Umbauprojekt verlost wurden. Der glückliche Gewinner „Vewag“ spendete die Summe an vier Kindergärten und modernisierte eine „Aral“-Tankstelle.
Ladenbau, Lotterie, Kindergärten – diese drei Wörter tauchen wohl eher selten in einem gemeinsamen Kontext auf. In diesem ganz besonderen Fall ergibt das aber durchaus Sinn: Im Juni des vergangenen Jahres rief der Ladenbauer „Heinrich Stracke“ zum ersten Mal zur Sommerlotterie auf.
Dabei verloste das Familienunternehmen mit Sitz in Dessau insgesamt 20.000 Euro an ein Unternehmen, die eine Hälfte für einen wohltätigen Zweck, die andere Hälfte als Nachlass für ein Projekt, das die Bewerber bis Ende August 2024 umgesetzt haben mussten.
Acht Unternehmen hatten sich für die Aktion beworben, gewonnen hat die „Vewag“ mit Sitz im oberbayerischen Waging am See. Als Spendenziel entschied sich das mittelständische Familienunternehmen mit deutschlandweit rund 70 Tankstellen für vier Kindergärten im Landkreis Traunstein, die jeweils 2.500 Euro für Spielzeug, Ausstattung und Ausflüge erhielten. Und nicht nur das: Das Team der „Vewag“ stockte die Summe sogar um 5.000 Euro für zwei weitere Kindergärten in der Region auf.
„Die Unterstützung von Kindergärten ist für uns eine Investition in die Zukunft – denn Bildung beginnt bereits in den ersten Lebensjahren. Gleichzeitig liegt uns als regional verwurzeltes Unternehmen die Stärkung unserer Gemeinschaft am Herzen. Mit unserer Spende möchten wir dazu beitragen, Chancengleichheit zu fördern und den Kindern in unserer Region eine bessere Basis für ihre Zukunft zu bieten“, erklären die Geschäftsführer Fabian und Tobias Lanzerstorfer die Entscheidung für das Spendenziel.
Makeover für die „Aral“-Tankstelle in Neustadt an der Aisch

Foto: Vewag; Stracke Ladenbau
Der Nachlass über 10.000 Euro für ein aktuelles Projekt ist wiederum in den Umbau der „Aral“-Tankstelle in Neustadt an der Aisch nordwestlich von Nürnberg geflossen. Der Station gehört bereits seit November 2007 zum Netz der „Vewag“ und stand schon länger auf der Liste der Standorte, die ein Makeover erhalten sollten. Da die Planung bereits weit fortgeschritten war, eignete sich die Tankstelle besonders als Bewerbung für die Sommerlotterie.
Die Herausforderung: Auf nur 50 Quadratmetern Fläche einen modernen Shop umzusetzen, in dem die Kunden neben dem klassischen Sortiment neu auch eine feine Auswahl an Bistroprodukten finden. Die Umbauarbeiten starteten Anfang August und dauerten etwa vier Wochen. Währenddessen ging der Betrieb dank eines Shopcontainers weiter.
Im neuen Shop sind das typische „Aral“-Blau aus den 90er Jahren an den Leisten sowie die vorwiegend weißen Möbel und Regale einem zeitgemäßen Design gewichen. Die nun vorherrschenden Farben sind Anthrazit und warme Holztöne, während die Rückwand gegenüber des Shopeingangs in heller Steinoptik gestaltet wurde. Statt der Lichtröhren an der Decke, die ebenfalls erneuert wurde, sorgen nun viele einzelne Strahler für eine angenehme Beleuchtung im Shop und Lichtakzente auf den einzelnen Warengruppen.
Neue Raumaufteilung

Foto: Vewag; Stracke Ladenbau
Auch die Raumaufteilung ist neu: Die Kassenzone wurde von der linken schmalen Wand an die Längsseite versetzt, sodass der Kunde nach dem Betreten des Shops direkt auf sie zugeht. Das hat gleich zwei Gründe: „Zum einen haben unsere Mitarbeiter so durch die Glasfront das Tankfeld besser im Blick. Zum anderen konnten wir unser Tabakregal so noch einmal vergrößern und damit mehr Platz für Großpackungen und neue Sortimente wir E-Zigaretten schaffen“, erklärt Stefanie Klotz, die bei „Vewag“ unter anderem das Thema Shopumbauten verantwortet. Rund um die Kassentheke finden die Kunden zudem eine umfassende Auswahl an Riegelware, Kaugummis und neu Spirituosen in kleinen Größen.
Die Getränkekühlung, ursprünglich an der Längsseite platziert, ist an die Wand links neben den Eingang gerutscht. An der linken Schmalseite sind nun Knabbereien sowie Weine und andere alkoholhaltige Getränke untergebracht. Unterhalb der halbhohen Fenster finden die Kunden wiederum Gutscheinkarten, Zeitschriften und Autozubehör. In der Mitte des Raums befinden sich zudem eine große Eistruhe sowie ein halbhohes Regal mit Süßwaren. Neu ist ein SB-Kaffeemodul, eine Frozen Coke Eisstationen sowie eine kleine Theke für ein kleines, aber feines Bistroangebot. Für die Zubereitung wurde extra ein kleiner Raum im hinteren Bereich des Tankstellengebäudes hergerichtet und mit einem Backofen ausgestattet. Auf eine Sitzgelegenheit haben die Planer aufgrund der geringen Shopgröße verzichtet.
Weiteres Projekt in Nandlstadt
Ein weiteres Großprojekt im Netz der „Vewag“ realisierte 2024 ebenfalls Stracke in Nandlstadt im oberbayerischen Landkreis Freising. Im Zuge des Umbaus wurde der Shop von 70 auf 90 Quadratmeter vergrößert, indem eine Wand entfernt wurde. Dadurch entstand ein Bereich für die Zubereitung der Speisen, sodass die Kunden die Arbeit des Tankstellenteams verfolgen können. „Das stärkt bei unseren Gästen das Vertrauen in die Qualität der Produkte“, ist Stefanie Klotz überzeugt. Neben belegten Brötchen gibt es nun auch warme Speisen wie Currywurst oder Pizza, die sich unter anderem bei den Handwerkern großer Beliebtheit erfreuen.

Foto: Vewag; Stracke Ladenbau
Optisch stehen der helle Boden und der holzfarbene Kassentresen im Kontrast zu den Wänden, Regalen und der Decke in Anthrazit. Über der Kassenzone sind zudem an der Decke rote, anthrazit- und holzfarbene Balken angebracht, die den Shopbereich optisch vom Rest des Raums abtrennen. Dank neuer Regale im Mittelraum wirkt der Bereich deutlich aufgeräumter als zuvor und der Shop insgesamt großzügiger. Auch wenn sich die beiden Tankstellen in Neustadt an der Aisch und Nandlstadt in ihrem klaren, modernen Stil ähneln, gestaltet die „Vewag“ ihre Shops nicht nach einem einheitlichen Konzept. „Wir schauen uns bei Umbauten jede Tankstelle einzeln an und entwickeln dann je nach Grundriss, Größe, Angebot und Kundenkreis gemeinsam mit Stracke und dem Team vor Ort für jeden Standort das passende Design und Angebot“, erklärt Stefanie Klotz.
Mehr als zehn Jahre Zusammenarbeit
Insgesamt hat „Heinrich Stracke“ im vergangenen Jahr vier große Shopumbauten realisiert und an weiteren Standorten kleinere Änderungen wie den Einbau einer Bistrotheke vorgenommen. Auch für 2025 stehen schon einige Tankstellen, etwa in Leipzig und Pfaffenhofen, für ein neues Design auf der Liste. Diese will die „Vewag“ ebenfalls mit Stracke umsetzen. „Nach über zehn Jahren Zusammenarbeit weiß das Team von Stracke, was wir wollen und wie wir ticken, sodass die Abstimmungen immer schnell verlaufen und Änderungswünsche zügig umgesetzt werden“, sagt Klotz. Damit steht fest: „Vewag“, „Stracke“ und schöne Tankstellen sind wiederum Begriffe, die durchaus im Kontext genannt werden können.
Text: Annika Beyer