eFuel Alliance – EU setzt klare Investitionssignale für Wasserstoff und E-Fuels

Ralf Diemer (Foto: eFuel Alliance)

Bei den Trilogverhandlungen des europäischen Parlaments, der Kommission sowie des Rates bezüglich der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED) haben sich die Gesetzgeber auf ein Ziel von 42,5 Prozent Erneuerbare Energien in allen Sektoren der EU bis 2030 verständigt. Im Verkehrssektor müssen die Emissionen um 14,5 Prozent reduziert werden und eine kombinierte Quote in Höhe von 5,5 Prozent aus fortschrittlichen Biokraftstoffen sowie E-Fuels wird bis 2030 im Transportsektor verpflichtend. Zudem konnte eine bindende Unterquote von einem Prozent für erneuerbare Kraftstoffe nicht bio-genen Ursprungs (RFNBOs) verabschiedet werden. Vorläufig können so die ersten notwendigen Investitionen angereizt werden. Die Trilog-Entscheidung ist vorläufig und muss noch von Rat und Parlament verabschiedet werden. Erst nach Zustimmung aller Gesetzgeber, kann die überarbeitete Erneuerbaren-Energie-richtlinie in Kraft treten. Die finale Bestätigung ist nach der Sommerpause zu erwarten.

E-Fuels-Quote höher möglich

Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance: „Die verbindliche Quote wird den Hochlauf von grünem Wasserstoff sowie von E-Fuels industriell skalieren. Ein Prozent RFNBOs bedeutet eine Nachfrage an Wasserstoff und E-Fuels von rund 36 TWh – das entspricht einer installierten Elektrolyseleistung von 15 GW. „Auch wenn das Ergebnis für mehr Klimaschutz noch ambitionierter hätte ausfallen können – bis zu fünf Prozent E-Fuels wären möglich gewesen: Das ist ein guter Anfang und schafft Planungs- sowie Investitionssicherheiten!“ Das Parlament war zuvor mit einer ambitionierteren Quote für E-Fuels in die Verhandlungen gegangen. So schlug das Parlament eine Quote von 5,7 Prozent für RFNBOs und 2,2 Prozent für fortschrittliche Biokraftstoffe vor: „Bei einer kombinierten Quote muss diese auch entsprechend höher angesetzt werden. Nichtsdestotrotz ist diese Einigung ein Erfolg.“

Diemer weiter: „Hochgerechnet schafft die kombinierte Quote nun ein Ausbaupotenzial von 200 TWh, was ca. 20 Milliarden Liter Diesel-Äquivalent entspricht. Gleichzeitig werden bei Zielerreichung jährlich mehr als 60 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht dem Ausstoß von rund 40 Millionen Fahrzeugen. Außerdem sind die bindenden ein Prozent für RFNBOs mehr als doppelt so viel, als bislang in den entsprechenden Verordnungen für die Luft- und Schifffahrt diskutiert wird. Wasserstoff und E-Fuels werden bis 2030 also auch im Straßenverkehr Verwendung finden. Zum Vergleich: Finnland hat bereits eine Quote von drei Prozent für E-Fuels in 2030 beschlossen.“

Strategie-Dialog zu E-Fuels begrüßt

Ralf Diemer äußerte sich auch zu den Beschlüssen des Koalitionsauschusses der Bundesregierung. „Das geplante strategische Vorgehen der Bundesregierung in Sachen E-Fuels ist ein zu begrüßender Fortschritt. Der angekündigte Strategie-Dialog zu E-Fuels und die darauf basierende, geplante E-Fuel-Strategie, zuzüglich intensiveren Kooperationen im Bereich Forschung und Entwicklung mit Afrika und Südamerika, unterstreichen die Bedeutung klimafreundlicher Kraftstoffe für den Verkehrsbereich.“ Erfreulich sei, dass sich die Bundesregierung stärker bei der europäischen Energiesteuerrichtlinie einbringen und darin die Mindeststeuer für klimafreundliche Kraftstoffe an ihrer positiven Klimawirkung ausrichten wolle, so Ralf Diemer.

www.efuel-alliance.eu

Nach oben scrollen